Kalenderblatt: 1621 – Der „Winterkönig“ kommt nach Den Haag

Am 14. April 1621 trafen Kurfürst Friedrich V (Pfalz) und seine Frau, die Königstochter Elisabeth Stuart, in Den Haag ein, wo sie nach einer langen Flucht aus Prag über Breslau, Brandenburg und Wolfenbüttel Asyl erhielten. Der Statthalter der Generalstaaten, Moritz von Oranien, war eng mit Friedrich verwandt. Der Kurfürst und seine Frau wurden mit allen Ehren empfangen, die einem regierenden Souverän gebührten. Sie bezogen das Gebäude am Kneuterdijk 20-24 in der Nähe des Binnenhofs. An seinem Exilhof in Den Haag kultivierte Friedrich seinem königlichen Rang entsprechend einen immens aufwendigen Lebensstil, der ihn jedoch in ein spannungsvolles Verhältnis zu seinen Gastgebern brachte. Weiterhin war ein Problem, dass er als König im Rang über dem Statthalter stand und ausländische Gäste zunächst zu Friedrich V zur Audienz gingen.

Friedrich V. gehört zu den wenigen historischen Persönlichkeiten, die nicht unter ihrem richtigen Namen, sondern unter ihrem Spottnamen in die Geschichte eingegangen sind. Am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) nahm Friedrich V. die böhmische Königskrone an und stellte sich damit gegen Kaiser und Reich. Von der kaiserlichen Propaganda erhielt Friedrich V. in Erwartung seiner wohl äußerst kurzen Herrschaft den Beinamen „Winterkönig“ – und seine Regierungszeit als König von Böhmen dauerte in der Tat nur wenig mehr als ein Jahr.

Er starb 1632 in Mainz.

Quellen und zum Weiterlesen
Wikipedia

Romantipp zum Thema:
Daniel Kehlmann „Tyll“

Foto: CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2112660

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