Monatsgedicht April: Emanuel Geibel „Die Liebe gleicht dem April“

Auf Vorschlag von Heide Klijn stellen wir Ihnen monatlich ein Gedicht vor, das diesem Monat beziehungsweise der Jahreszeit gewidmet ist.

Wir führen die Reihe fort mit dem Gedicht „Die Liebe gleicht dem April“ von Emanuel Geibel.

Die Liebe gleicht dem April

Die Liebe gleicht dem April:
Bald Frost, bald fröhliche Strahlen,
Bald Blüten in Herzen und Talen,
Bald stürmisch und bald still,
Bald heimliches Ringen und Dehnen,
Bald Wolken, Regen und Tränen –
Im ewigen Schwanken und Sehnen
Wer weiß, was werden will!

Franz Emanuel August Geibel (* 17. Oktober 1815 in Lübeck; † 6. April 1884 ebenda) war ein deutscher Lyriker. Ab 1843 war er der erfolgreichste Dichter seiner Zeit, dessen Liederwerk Komponisten wie Robert Schumann, Hugo Wolf, Felix Mendelssohn Bartholdy und Johannes Brahms inspirierte. Seine Wertschätzung als Wortkünstler und als Autorenförderer im 19. Jahrhundert ließ im 20. Jahrhundert schon vor dem Ersten Weltkrieg stark nach. Bis heute allgemein bekannt geblieben sind seine Wanderlieder „Der Mai ist gekommen” und „Morgenwanderung” („Wer recht in Freuden wandern will”, 1839) sowie die Schlussverse des Gedichts „Deutschlands Beruf”, 1861: „Und es mag am deutschen Wesen / einmal noch die Welt genesen“, die unter anderem Kaiser Wilhelm II. zum politischen Schlagwort umformte („Am deutschen Wesen mag die Welt genesen“). 1848 wurde Geibel Lehrer in seiner Heimatstadt Lübeck und ab 1852 Professor für Deutsche Literatur in München. Er war Mitglied der literarischen Tafelrunde „Symposium” und des Dichterkreises „Krokodil”. 1868 kehrte er nach Lübeck zurück, 1869 erhielt er den Schillerpreis. Etliche der mehr als 3.500 Kompositionen zu knapp 300 Gedichten Geibels sind nach wie vor im Repertoire von Solisten im Haus- und Kammermusikbereich.

Quelle und weitere Informationen:

Wikipedia

Foto: Heide Klijn

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