Im Ersten Weltkrieg waren die Niederlande neutral, aber das bedeutet nicht, dass es dort friedlich blieb. Das Gegenteil ist der Fall. Es gab allerlei Probleme im Zusammenhang mit der Mobilisierung, der Einquartierung, der Verknappung und Verteilung von Lebensmitteln und allen anderen lebensnotwendigen Gütern – von Schuhen über Papier bis hin zu Brennstoffen. Die Regierung gewann immer mehr Einfluss auf das Wirtschaftsleben, was zu einer Unzahl von Vorschriften und Regelungen führte.
Schon damals war Den Haag administratives und politisches Zentrum der Niederlande. Die internationale Stadt von Frieden und Sicherheit, der Heimathafen der Fischereiflotte von Scheveningen, ein Spionagezentrum und der Sammelpunkt vieler internierter ausländischer Soldaten. All dies ging an den Einwohnern von Den Haag nicht spurlos vorüber. Sie hatten mit großen Problemen zu kämpfen.
In fünf Teilen gibt dieses Buch einen Einblick in Den Haag während des Ersten Weltkriegs. Es befasst sich damit wie der Krieg auch nach Den Haag kam, dem Militär, dem täglichen Leben, den Ausländern, der Politik und dem kulturellen Leben. Es stützt sich auf Tagebücher, Erzählungen von Menschen, die dabei waren, und auf das Wissen heutiger Forscher.
Den Haag in den Jahren ’14 – ’18: eine Stadt voller Widersprüche, mit großen Problemen, aber auch voller Energie, um diese schwierige Zeit gut zu überstehen.
Van der Linden, Henk: Den Haag en de Eerste Wereldoorlog, 2018, 526 Seiten, Aspekt B.V., Uitgeverij, Soesterberg, ISBN: 978-946338536-7
Foto: Collectie Haags Gemeentearchief