Monatsgedicht April: Johann Georg Jacobi „April“

Auf Vorschlag von Heide Klijn stellen wir Ihnen monatlich ein Gedicht vor, das diesem Monat beziehungsweise der Jahreszeit gewidmet ist.

Wir führen die Reihe fort mit dem Gedicht „April“ von Johann Georg Jacobi.

April

Was kümmert’s dich in deinen Wolken droben,
du launischer April.
Ob wir dich tadeln, oder loben?
Ein großer Herr tut meistens was er will.

Auch halten wir geduldig still
und leiden, was wir leiden müssen.
Gib uns zuweilen nur ein wenig Sonnenschein,
damit wir dessen uns erfreuen.

Dann magst du wiederum mit Schnee und Regengüssen,
mit Sturm und Blitz und Hagel dir
bei Tag und Nacht die Zeit vertreiben!

In unsrer kleinen Wirtschaft hier
soll dennoch gutes Wetter bleiben.

Johann Georg Jacobi (* 2. September 1740 auf Gut Pempelfort bei Düsseldorf; † 4. Januar 1814 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Dichter und Publizist und der ältere Bruder des Philosophen, Juristen, Kaufmanns und Schriftstellers Friedrich Heinrich Jacobi. Sein Vater war ein wohlhabender Kaufmann. Trotz seiner poetischen Neigung studierte Johann Georg Theologie, Jura und Philologie in Marburg, Jena und Leipzig. 1766 erhielt er eine Professur für Philosophie in Halle. Durch den Kontakt zu Ludwig Gleims aus Halberstadt entwickelte er wieder seine dichterische Neigung. Er verfasste Liebes- und Trinklieder nach dem Vorbild des altgriechischen Lyrikers Anakreon.

Klopstock, Herder und auch Goethe schrieben seinen Erfolg seinen weiblichen Verehrerinnen zu. Zahlreiche Vertonungen seiner Gedichte durch Haydn, Mozart, Schubert und Schumann machen deutlich, dass er ein bedeutender Dichter des 18. Jahrhunderts war. 1774 gründete er die Damenzeitschrift IRIS, eine „Literarische Vierteljahresschrift für Frauenzimmer“. Obwohl er Protestant war, erhielt er einen Lehrstuhl für schöne Künste und Wissenschaften im damals katholischen Freiburg. In seiner Wohnung richtete er ein literarisches Damenkränzchen ein. Er gehörte auch zu den Mitbegründern der Freiburger Lesegesellschaft. In der Totenrede seines Schülers Karl von Rotteck wurde er als „ein zärtlicher Dichter und Liebhaber des Schönen” gelobt. Am 4. Januar 2014 wurde eine Gedenktafel an seinem Wohn- und Sterbehaus in der Herrenstraße 43 in Freiburg enthüllt.

(Quelle: Wikipedia)

Text und Foto: Heide Klijn

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