Monatsgedicht März: Theodor Fontane „Frühling“

Auf Vorschlag von Heide Klijn stellen wir Ihnen monatlich ein Gedicht vor, das diesem Monat beziehungsweise der Jahreszeit gewidmet ist.

Wir führen die Reihe fort mit dem Gedicht „Frühling“ von Theodor Fontane.

 

Frühling

Nun ist er endlich kommen doch

in grünem Knospenschuh.

“Er kam, er kam ja immer noch”,

die Bäume nicken sich’s zu.

Sie konnten ihn all erwarten kaum,

nun treiben sie Schuss auf Schuss;

im Garten der alte Apfelbaum,

er sträubt sich, aber er muss.

Wohl zögert auch das alte Herz

und atmet noch nicht frei,

es bangt und sorgt: “Es ist erst März,

und März ist noch nicht Mai.”

Oh, schüttle ab den schweren Traum

und die lange Winterruh;

Es wagt es der alte Apfelbaum,

Herze, wag’s auch du.

 

Heinrich Theodor Fontane (* 30. Dezember 1819 in Neuruppin; † 20. September 1898 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller, Journalist und Kritiker. Er gilt als bedeutender Vertreter des Realismus. Theodor Fontane lebte bis zum siebten Lebensjahr in Neuruppin. Von 1832 bis 1833 besuchte Fontane das Friedrich-Wilhelms-Gymnasium in Neuruppin, anschließend trat er in die Gewerbeschule von Karl Friedrich Klöden in Berlin ein. Im Jahre 1836 brach er die Ausbildung an der Gewerbeschule ab und begann eine Ausbildung zum Apotheker in der Berliner Apotheke „Zum weißen Schwan“ bei Wilhelm Rose. Theodor Fontane kam während seiner Lehrzeit bei Wilhelm Rose mit dem Berliner Literaturbetrieb in Kontakt. 1839 veröffentlichte er seine erste Novelle „Geschwisterliebe“, außerdem schrieb er erste Gedichte. Am 30. September 1849 entschloss er sich, den Apothekerberuf völlig aufzugeben und als freier Schriftsteller zu leben. Es entstanden zuerst politische Texte in der radikal-demokratischen Dresdner Zeitung. In diesem Jahr wurde auch sein erstes Buch veröffentlicht: „Männer und Helden – acht Preußenlieder“. 1851 trat Fontane in die Redaktion der konservativ-reaktionären, pietistisch orientierten „Neuen Preußischen (Kreuz-)Zeitung“ ein, zu deren Gründungskomitee unter anderem Otto von Bismarck gehört hatte. Für diese war er bis 1870 tätig. Ein Jahr später wurde er von der Centralstelle für Preßangelegenheiten angestellt. Für diese machte er Reisen nach London (1852) und lebte dort von 1855 bis 1859. Aus seinen Reiseberichten, angereichert mit Geschichte und Geschichten, entstand 1861 das Büchlein „Grafschaft Ruppin“, das bereits ein Jahr später die zweite Auflage mit dem Obertitel „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ erhielt. Nach 1892 schrieb er sein Spätwerk, unter anderem die Romane „Effi Briest“, „Die Poggenpuhls“ und „Der Stechlin“ sowie die autobiografische Schrift „Von Zwanzig bis Dreißig“. Fontane starb am 20. September 1898 in Berlin. Als Mitglied der Französisch-Reformierten Gemeinde wurde er auf deren Friedhof II in Berlin-Mitte beerdigt.

Quelle und weitere Informationen:

Wikipedia

Foto: Heide Klijn

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