Auf Vorschlag von Heide Klijn stellen wir Ihnen monatlich ein Gedicht vor, das diesem Monat beziehungsweise der Jahreszeit gewidmet ist.
Wir führen die Reihe fort mit dem Gedicht „Juli“ von Hans Böhm.
Juli
Mit weißen Wolken Sommertag
Wie himmlisch du mich überblühst!
Es neckt der Wind mit lauem Schlag
Die Sonne wandelt hoch und grüßt.
Im Lindenbaume fällt und steigt
Der Biene dunkler Glockenton.
Geziefer webend mich umgeigt
So hör ich’s tausend Jahre schon.
Und wie die Wärme jubelnd schwillt
Und flimmert über Feld und Au
Da fahr ich mit der Erde mild
Und golden in das Himmelsblau.
Hans Böhm (* 18. April 1876 in Köln; † 12. Dezember 1946 in Dießen am Ammersee) war ein deutscher Literaturwissenschaftler und Schriftsteller. Böhm war nach dem Besuch eines Gymnasiums in seiner Heimatstadt Köln von 1895 bis 1906 als Kaufmann tätig. Anschließend studierte er Philosophie, Germanistik und Geschichte an den Universitäten in Berlin, München und Bonn. 1910 promovierte er an der Universität Bonn mit einer Arbeit über Simon Dach zum Doktor der Philosophie. Von 1913 bis 1938 wirkte er als Studienrat am Bismarck-Gymnasium in Berlin-Wilmersdorf. Von 1938 bis 1939 hielt er sich in Italien auf. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Böhm im oberbayerischen Dießen. Hans Böhm verfasste neben literaturwissenschaftlichen Werken über Walther von der Vogelweide und Goethe Gedichte, wirkte als Herausgeber von Lyrik-Anthologien und als Übersetzer. (Quelle: Wikipedia)