Am 1. September 1782 wurde Nieuwe of Littéraire Sociëteit De Witte („De Witte“) gegründet. Die Gesellschaft wurde von 114 überwiegend jungen Honoratioren als „Verein für Geselligkeit und erlaubte Ausflüge“ im Erdgeschoss eines Kaffeehauses gegründet. Zunächst war es die „Nieuwe Sociëteit De Witte“, der Zusatz „Littéraire“ kam erst später hinzu, um so den gesellschaftlichen Beschränkungen für Clubs und Vereinen in der französischen Epoche zu entgehen.
Die mehr als 3.300 Mitglieder sind in sogenannten „Tafeln“ aktiv: in Stammtischen, (Sport-)Clubs und Ausschüssen, die verschiedene Arten von Treffen organisieren – von Vorträgen, Stammtischen und Abendessen bis hin zu sportlichen Aktivitäten und Auslandsreisen. Derzeit gibt es rund 190 dieser Tafeln.
De Witte war ursprünglich ein traditioneller Männerverein, aber seit Mai 1998 können auch Frauen eine Vollmitgliedschaft mit Stimmrecht erwerben. Die Zahl der weiblichen Mitglieder beläuft sich inzwischen auf über sechshundert.
Der Hauptsitz von „De Witte“ ist seit dem 25. Oktober 1870 das Pleingebouw in direkter Nachbarschaft vom Mauritshaus. In den Sommermonaten findet der größte Teil des gesellschaftlichen Lebens in der Sommerresidenz, dem Paviljoen De Witte, in Scheveningen statt (Foto). Seit 1824 fanden zudem in einem Musikpavillon der Sociëteit im Haagse Bos Sommerkonzerte statt – dieses dritte Gebäude der Vereinigung wurde jedoch im Zweiten Weltkrieg zerstört.
Die Bibliothek wurde im Jahre 1855 eingerichtet und umfasst aktuell circa 26.000 Bände. Sie gilt als eine der größten privaten Bibliotheken der Niederlande.
Foto: Christian Schneider
