Veranstaltungsbericht: Ein Spaziergang durch Schilderswijk hat für Außenstehende etwas Überraschendes

Bericht über den Winterspaziergang von KulturNetz aan Zee am 29. Januar.

Wir begannen unseren Spaziergang am Bahnhof Hollands Spoor und machten uns auf den Weg zu Schilderswijk (östlicher Teil). Die Schildersbuurt (wie sie offiziell heißt) wurde ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gebaut. Die Bewohner stammten oft aus dem armen Süden des Landes, waren daher häufig katholisch und fanden Arbeit in der sich entwickelnden Industrie.

Wohnungsbaugesellschaften und private Stiftungen haben hier viel gebaut. Zuerst kamen wir am „Roten Dorf“ vorbei. Einst für Arbeiter gebaut, ist es heute, nach der Renovierung, ein Komplex mit Studentenwohnungen. Dann ging es entlang der Hoefkade, der ehemaligen Grenze zwischen Den Haag und Rijswijk. Bei den Delprat-Häusern bogen wir auf den Parallelweg ab. Hier sahen wir ein Beispiel für Arbeiterhäuser, die noch recht authentisch sind und eine dörfliche Atmosphäre haben. Ein Stück weiter kamen wir am Fort vorbei. Auch dieses Gebäude wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut, aber zweimal renoviert, so dass viel von seinem ursprünglichen Charakter verloren gegangen ist. Wie das aussah, sahen wir etwas später bei den Van Ostade-Häusern. Auch diese wurden Ende des 19. Jahrhunderts gebaut. Wie die Festung wurde auch dieses Hofstück von dem Architekten van Liefland entworfen, der auch das Kurhaus in Scheveningen entworfen hat. Dieses Hofje war für das jüdische Proletariat bestimmt und wird liebevoll und zu Recht als „die kleine Stadt in der Stadt“ bezeichnet. Bevor wir dort ankamen, überquerten wir den großen Jacob Van Campenplein und hielten am Teniersplantsoen am Denkmal für die Pferde, die hier früher hinter den Häusern untergebracht waren.

Den Spaziergängern fiel hier der Unterschied zwischen Straßen ohne Grün und den vielen Parks mit viel Grün auf.

Anschließend setzten wir unseren Spaziergang in Richtung Vaillantlaan und Wouwermanstraat fort. Ursprünglich ein breiter Boulevard, wurde die Vaillantlaan Anfang der 1990er Jahre von dem Architekten Jo Coenen von einer „Faillietlaan“ in eine vornehme Vaiilantlaan umgewandelt. Aufgrund der revolutionären Bauweise am Ende des 19. Jahrhunderts war die Qualität der Häuser oft schlecht. Aus diesem und anderen Gründen wurden viele Häuser in Schilderswijk abgerissen und durch Neubauten ersetzt. Die Wouwermanstraat zeigt alle Phasen: Neubauten in der Nähe der Vaiialntlaan, ursprüngliche Häuser und drastisch renovierte Häuser, wie die von der Brandkatastrophe betroffene Reihe zwischen Vermeerstraat und Vollevenstraat.

Schließlich hielten wir am Museum für öffentliche Verkehrsmittel, einem ehemaligen Straßenbahndepot an der Ecke Parallelweg und Wouwermanstraat, und liefen zurück zum Hollands Spoor. Im Suze Robertson bewunderten wir die Grundschule „Het Startpunt“, die ein wichtiges Qualitätssiegel (IB World School) hat. So wurde bei diesem letzten Spaziergang eines der vielen Vorurteile, die man über dieses Viertel haben könnte, ausgeräumt.

Dieser interessante Spaziergang wird mit Sicherheit nochmals von KulturNetz aan Zee angeboten.

Zum Programm von KulturNetz aan Zee: https://kulturnetz-aan-zee.nl/veranstaltungen/

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