Am verregneten Samstagnachmittag trafen sich neun interessierte Besucher im Museum Beelden aan Zee, um mehr über Igor Mitoraj zu erfahren, den Künstler, der die uns allen bekannte Maske in den Dünen von Scheveningen schuf.
Nach einem kurzen Einblick in die Geschichte des Museums, das 1994 eröffnet wurde, führte uns unser kundiger Führer Leo Linscheer durch die Ausstellung „Façade“.
Er berichtete uns über das Leben von Mitoraj: geboren 1944 in Dresden als Sohn einer Polin und einem französichen Fremdenlegionär, Jugend und Studium in Krakau, weitere Stationen in Paris und Pietrasanta, einem Zentrum der künstlerischen Arbeit mit Bronzeguss und Marmor.
Das Hauptthema von Mitoraijs Skulpturen war der menschliche Körper, seine Schönheit und Zerbrechlichkeit.
Wir sahen Gipsmodelle, die als Vorbild für die Marmorskulpturen dienten, und (teilweise monumentale) Werke aus Bronze und Eisen. Auffallend immer wieder die gezielte Beschädigung der Oberfläche. Auch wurden Teile ganz weggelassen oder Formen hinzugefügt – Hinweise auf die Unvollkommenheit der menschlichen Natur und ihre Vulnerabilität.
Mitoraj ließ sich von klassischen Werken inspirieren und verwendete gern Gestalten der griechischen und römischen Mythologie.
Seine oft gigantisch großen Skupturen stehen in Paris, Rom, Mailand, Lausanne, London, Krakau, den USA, Japan und … Den Haag.
„Façade“ läuft noch bis Februar 2022. Eine neue Ausstellung über Mark Brusse „Shapes of Silence“ hat bereits begonnen. Im neuen Studio aan Zee kann sich der Besucher anhand zur Verfügung gestellter Materialien selbst als Künstler versuchen.
Wir danken Herrn Leo Linscheer für diese überaus interessante und informative Führung.