Escamp

In dieser Reihe möchte KulturNetz aan Zee die acht Den Haager Stadtbezirke vorstellen. Im fünften Teil behandeln wir den Stadtbezirk Escamp.

Steckbrief:
•    Einwohner: 132.809
•    Wijken (Stadtteile): Bouwlust & Vrederust, Leyenburg, Moerwijk, Morgenstond, Rustenburg-Oostbroek, Wateringse Veld und Zuiderpark.

In den Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wuchs Escamp als Wohngebiet enorm. In der heutigen Zeit ist es mit über 130.000 Einwohnern der bevölkerungsreichste Stadtteil von Den Haag. Escamp ist auch für seinen Multikulturalismus bekannt und beherbergt eine vielfältige und lebendige Bevölkerung. Mit zwei der bedeutendsten Erholungsgebiete der Stadt kommen die Den Haager gerne nach Escamp, um die dort angebotenen Sportaktivitäten zu genießen.

Kurzcharakterisierung der sieben Stadtteile

Bouwlust/Vrederust ist ein typisches Viertel aus den 50er/60er Jahren mit vielen Wohnblocks mit Laubengängen. Das Viertel wurde nach modernistischen Prinzipien mit viel Licht, Luft und Raum gebaut und hat eine kulturell vielfältige Bevölkerung. Das Erholungsgebiet De Uithof ist zu Fuß erreichbar.

Leyenburg hat viele Wohnungen und wenige Einfamilienhäuser. Daher leben hier mehr ältere Menschen als im Rest von Den Haag. 1916 wurde auf der Westseite des Viertels, am Leyweg, eine kleine Kaserne der Militärpolizei gebaut, die 2009 zum kommunalen Denkmal erklärt wurde. Ein weiterer bekannter Ort ist der Florence Nightingale-Park. Dabei handelt es sich um ein Villenviertel aus den frühen 90er Jahren des 20. Jahrhunderts, das vom Architekten Hans Hagenbeek entworfen wurde. Und natürlich das HagaZiekenhuis (Krankenhaus Leyenburg).

Die Errichtung von Moerwijk erfolgte größtenteils nach einem Plan des Architekten Dudok aus dem Jahr 1949. Der Stadtteil hat diesen Charakter bis heute bewahrt. Moerwijk wurde durch einen Satz aus dem Lied „O, o, Den Haag” von Harry Klorkestein aus dem Jahr 1982 bekannt: „Ich würde gerne wieder wie früher in Moerwijk wohnen.”

Morgenstond ist ein Nachkriegsviertel, das Anfang der 50er Jahre erbaut wurde. Jeden Dienstag findet beim Einkaufszentrum Leyweg ein Markt statt. Die meisten Straßen in Morgenstond sind nach Orten benannt. Aus Drenthe (z. B. Gietenstraat, Oosterhesselenstraat, Wapserveenstraat), Overijssel (Almeloplein, Hengelolaan) und Utrecht (Maartensdijkslaan, Vreeswijkstraat).

Bis in die 1920er Jahre war der Oost-Escamppolder (Rustenburg-Oostbroek) eine Weide- und Gartenbauregion. Die wichtigsten Gebäude waren das Landgut Rustenburg und der Bauernhof Oostbroek – daher stammt auch der Name des Stadtteils. Er wurde vom Architekten Berlage entworfen. Rustenburg-Oostbroek verfügt über viele Spielplätze und Orte zum Sport treiben, sich treffen und entspannen, wie beispielsweise Escamp Carré. Im Stadtteil stehen vor allem Einfamilienhäuser und Mehrfamilienhäuser, von denen 80 Prozent Eigentumswohnungen sind. Der Stadtteil war für die etwas höhere Arbeiterklasse gedacht. Heute ist Rustenburg-Oostbroek ein multikultureller Stadtteil im Herzen von Den Haag.

Zwischen 1996 und 2012 entstanden in den Wateringse Veldpolders 7.500 neue Wohnungen. Das Wateringse Veld ist einer der drei Vinex-Standorte in Den Haag (Vinex ist ein niederländisches Wohnungsbauprogramm von 1993). Der Stadtteil ist sehr abwechslungsreich. Hier befindet sich der größte Spielplatz von Den Haag, der Piratenspeeltuin, sowie 50 weitere Spielplätze. Archäologische Ausgrabungen haben gezeigt, dass das Gebiet bereits in der Römerzeit besiedelt war. 1997 wurden vier römische Meilensteine aus dem 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. ausgegraben.

Der Zuiderpark ist der erste Volkspark in den Niederlanden. Der Bau des Zuiderparks begann 1923. Die offizielle Eröffnung fand erst 1936 statt. Der Park hat viele besondere Orte, wie den Aussichtshügel De Villierskopje und die mittelalterliche Entenkoje. Der Park ist bei vielen Einwohnern von Den Haag sehr beliebt: Regelmäßig finden im Park Veranstaltungen statt, in den Sommermonaten gibt es viele besondere Konzerte im Openluchttheater Zuiderpark. 

Der Stadtteil Escamp hat zwei Einträge im Rijksmonumentenregister.

Quellen und weitere Informationen:
Wikipedia (nl) 
Internetseite des Stadtbezirks (nl) 
Wijken von Escamp (nl) 

Foto: Christian Schneider

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