Auf Vorschlag von Heide Klijn stellen wir Ihnen monatlich ein Gedicht vor, das diesem Monat beziehungsweise der Jahreszeit gewidmet ist.
Wir führen die Reihe fort mit dem Gedicht „In der abendlichen Sonne“ von Franz Kafka.
In der abendlichen Sonne
In der abendlichen Sonne
sitzen wir gebeugten Rückens
auf den Bänken in dem Grünen.
Unsere Arme hängen nieder,
unsere Augen linzeln traurig.
Und die Menschen gehn in Kleidern
schwankend auf dem Kies spazieren
unter diesem großen Himmel,
der von Hügeln in der Ferne
sich zu fernen Hügeln breitet.
Franz Kafka (gelegentlich tschechisch František Kafka, hebräischer Name: אנשיל Anschel; * 3. Juli 1883 in Prag, Österreich-Ungarn; † 3. Juni 1924 in Kierling, Österreich) war ein Schriftsteller. Er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Prager deutschen Literatur und der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts. Seine Werke – darunter die drei Romanfragmente „Der Prozess“, „Das Schloss“ und „Der Verschollene“ sowie zahlreiche Erzählungen – gehören zum Kanon der Weltliteratur.
Kafkas Werke wurden zum größeren Teil erst nach seinem Tod und gegen seine letztwillige Verfügung von Max Brod veröffentlicht, einem engen Freund und Vertrauten, den Kafka zu seinem Nachlassverwalter bestimmt hatte. Kafkas Schilderungen unergründlich bedrohlicher, absurder Situationen haben zur Bildung des auch im außerliterarischen Kontext verwendeten Adjektivs „kafkaesk“ geführt.
Quelle und weitere Informationen: Wikipedia
Foto: Heide Klijn