Den Haag war um 1900 ein Hotspot esoterischer Aktivitäten. Viele Menschen waren auf der „Suche“ nach Antworten auf die Fragen des modernen Lebens und fanden sie nicht mehr in den traditionellen Religionen. Sie wandten sich Philosophien wie dem Spiritualismus, der Freimaurerei, der Theosophie und der Anthroposophie zu. Diese Bewegungen blühten auf und errichteten in Den Haag ihre Vereinshäuser, in denen Räume für rituelle oder private Zusammenkünfte eingerichtet wurden. In diesen Gebäuden wurden auch öffentliche Vorträge und Ausstellungen organisiert und Versammlungsräume angemietet. Diese esoterischen Gebäude bildeten somit einen kulturellen und sozialen Treffpunkt in der Stadt.
In der Einkaufsstadt Den Haag waren auch kommerzielle Dienstleister auf dem Gebiet der Esoterik tätig. Viele Medien und Magnetiseure richteten hier ihre Praxen ein, während Seher und Heiler aus dem internationalen Varieté in Diligentia und Pulchri Studio für volle Häuser sorgten.
„Geheim Den Haag“ beschreibt Dutzende von „geheimen“ Orten aus der Zeit zwischen 1875 und 1940. Einige sind abgerissen und vergessen worden, andere werden noch genutzt. Der Leser wird mit historischen Logengebäuden und Tempeln bekannt gemacht, die eine besondere Kategorie des kulturellen Erbes darstellen. Auch die bemerkenswerte Vergangenheit von Wohnhäusern und anderen Orten wird ausführlich beleuchtet.
Das Buch ist derzeit leider nur noch antiquarisch erhältlich.
Andrea A. Kroon und Audrey Wagtberg Hansen: Geheim Den Haag – Vrijmetselaarstempels en andere esoterische gebouwen in Den Haag rond 1900, 272 Seiten, 2011, Uitgeverij De Nieuwe Haagsche, Den Haag.
Foto: Het gebouw van de Orde van Vrijmetselaren en het Vrijmetselarij Museum aan de Javastraat,
Vrijmetselarij Museum Den Haag, Gerlinde de Geus, 2017.